Mit einem kleinem zweirädrigen Handwagen als "Lieferwagen" eröffnete Gerhard Gärtig am 3. Mai 1946, in Elsfleth seinen
Dachdeckerbetrieb. "Ja, dann gehst Du eben nach Elsfleth. Da gibt es keinen Dachdecker" waren die Worte des damaligen Obermeisters Logemann an den Dachdeckermeister Gerhard Gärtig. Der war im
August 1945 in Husum aus englischer Kriegsgefangenenschaft entlassen worden und zunächst ohne Familie in Brake gelandet. Gerhard Gärtig fing in der Unterweserstadt gleich an, in seinem alten
Beruf als Dachdecker zu arbeiten. Schließlich stammte er aus einer alteingesessenen Dachdeckerfamilie.
Im Oktober 1945 holte er seine Familie aus dem schlesischen Gloschkau in die Wesermarsch. Die Gärtigs hatten in Schlesien schon in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts angefangen als
Dachdecker ihr Brot zu verdienen. Auch Eduard Gärtig, Gerhards Vater, war in Gloschkau seit dem April 1930 selbständig gewesen. Eduards Bruder Gustav habe damals sogar einen richtigen
"Großbetrieb" mit fast 40 Beschäftigten in Breslau gehabt, erinnerte sich Gerhard Gärtig. Hier bei seinem Onkel hatte er damals seine Lehrjahre verbracht. Er war in Gloschkau nun schon
Dachdeckermeister in der dritten Generation.
Nach dem Krieg wollte Gerhard einen neuen Anfang in Norddeutschland machen. Zu Fuß brachte er Ehefrau Marie und die beiden kleinen Kinder von der Oder an die Unterweser. Im alten Bootshaus fand
die Familie zum Buß- und Bettag 1945 dann ihre erste Unterkunft in Elsfleth.
Bei der Handwerkskammer in Oldenburg meldete Gerhard Gärtig sein Gewerbe an. Ein 20 Quadratmeter großer Schuppen im Deichstücken war von 1946 bis 1953 die erste "Lagerhalle". 1953 zog die Firma in die Doris-Heye-Straße. Gerhard und Marie Gärtig hatten sich hier ein eigenes Haus gebaut.
Gerhard Gärtig führte den Betrieb knapp 28 Jahre, bis zum Januar 1974. Dann übernahm sein Sohn Reinhard die Leitung.
In den 50er und 60er Jahren war es mit der Firma langsam bergauf gegangen: dem zweirädrigen Handwagen folgte ein Motorrad mit
Anhänger. Als nächstes leistete sich der Dachdeckermeister den ersten Lieferwagen, einen dreirädrigen "Goliath", und schließlich den ersten Pritschenwagen, einen "Tempo Mathador". "Der fuhr schon
120 Stundenkilometer", erinnert sich Gerhard Gärtig.
Gearbeitet wurde in den 50er und 60er Jahren überwiegend in der näheren Umgebung. Sohn Reinhard, der 1952 bei seinem Vater anfing zu
lernen, erinnert sich: "Rechts und links am Fahrrad einen Eimer Kalk, auf dem Gepäckträger Werkzeugtasche und ein paar Dachziegel und auf dem
Rücken eine Fünf-Meter-Leiter. So bin ich damals zur Baustelle gefahren."
Als Reinhard Gärtig am 1. Januar 1974 den Betrieb von seinem Vater übernahm, gehörten zur Firma ein Auszubildender und ein Helfer. Firmensitz mit Büroräumen und Lager war bis 1995 die Peterstraße in Elsfleth. Seit 1982 war das Lager um eine 300 Quadratmeter große Halle im Elsflether Gewerbegebiet erweitert worden.
1995 baute Reinhard Gärtig hier eine zweite Halle mit Bürotrakt. Die Betrieb ist dann ganz auf das 3000 Quadratmeter große Grundstück im Gewerbegebiet verlagert worden.
Reinhard Gärtig führte den Betrieb 26 Jahren lang und in der vierten Generation. Sohn Stefan Gärtig übernahm nach bestandener Meisterprüfung den Betrieb am 01.01.2001. Noch im gleichen Jahr wurde
die Dachdecker- und Dachklempnerrei durch die Zimmerrei erweitert.
Seit dem März 2007 ist Stefan Gärtig Gebäudeenergieberater im Handwerk
Durch Kompetenz und langjährige Erfahrung können wir Ihnen komplette Dächer anbieten, vom Dachstuhl, über die Dacheindeckung bis hin zur Dachentwässerung.